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Topografische Karte über das Grossherzogtum Baden 1838

Titel: Topografische Karte über das Grossherzogtum Baden nach der allgemeinen Landesvermessung des Großherzoglichen militairisch topographischen Bureaus 1838
Gebiet: Mannheim
Karte: Landkarte auf Leinen, ausgefaltet ca. 56 x 56 cm
Maßstab: 1:50.000

Auf Leinen aufgezogene Karte in 15 Segmenten.

Die Karte wurde 1883 „lithographirt“ und zeigt den Rhein bei Rohrhof während der Bauarbeiten zum Durchstich, der durch Johann Gottfried Tulla geplanten Rheinbegradigung.
Hierdurch entstand das linksrheinische Gebiet von Brühl, die Kollerinsel.

Johann Gottfried Tulla (* 20. März 1770 in Karlsruhe; † 27. März 1828 in Paris) war ein badischer Ingenieur, der im 19. Jahrhundert die Rheinbegradigung durchführte. Seine Maßnahmen gaben dem Oberrhein ein völlig neues Aussehen. So wurde etwa das Flussbett auf 200–250 m eingeengt, begradigt und vertieft, Dammanlagen gebaut und die Form verstärkt. Dadurch sollten die Siedlungsflächen vor den häufigen Überflutungen geschützt und neue Siedlungsflächen gewonnen, die Schiffbarkeit verbessert und die grassierenden Krankheiten (u. a. die „Sumpffieber“ genannte Malaria) zurückgedrängt werden.

Tulla erhielt von 1792 bis 1794 bei Karl Christian von Langsdorf eine Ausbildung. Im Jahr 1795 begann er in Freiberg in Sachsen, Chemie und Mineralogie zu studieren. Anschließend wurde er in Baden in den Staatsdienst übernommen. Im Jahr 1801 folgten weitere Ausbildungen in Paris, die aber ein Jahr später endeten, als er zurück nach Karlsruhe gerufen wurde. Dort wurde er 1803 zum Hauptmann ernannt. Ab 1807 arbeitete er in der Schweiz an der Regulierung der Linth mit. Ebenfalls 1807 war er einer der Gründer der Ingenieursschule, die Vorgängerin der Universität Karlsruhe bzw. des Karlsruher Instituts für Technologie war. Er wurde in den Folgejahren mehrfach befördert, so 1809 zum Major und 1814 zum Oberstleutnant. Im Jahr 1817 wurde er zum Leiter der Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaues ernannt. In dieser Funktion erstellte er die Pläne, nach denen in den Jahren 1817–42 die Dreisam in Freiburg begradigt wurde und so viele neue landwirtschaftliche Flächen nutzbar machte. Seine größte Ingenieurleistung waren die Pläne zur Rheinbegradigung, die er ab 1809 vorgestellt hat. Er hatte außerdem die politische Überzeugungskraft, die Anliegerstaaten von den Vorteilen zu überzeugen.

Tulla starb an den Folgen einer Malariaerkrankung. Er wurde auf dem Friedhof Montmartre in Paris beigesetzt. Sein Grabstein zeigt das so genannte Altriper Eck, einen der technisch schwierigsten Abschnitte der Rheinbegradigung nahe dem pfälzischen Dorf Altrip. (Wikipedia)