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Steffi Graf – die Brühler Tennislegende

Der ehemaligen Bürgerin von Brühl wurde 1988 die Ehrenbürgerwürde verliehen und sie ist Namensgeberin des “Steffi-Graf-Park”!

Steffi Graf -PRO OLYMPIA

Steffi Graf hat Farbe in die Tennisgeneration von heute gebracht.
Ihre Korrektheit und Bescheidenheit sind auf die Stufe ihrer Erfolge zu stellen. Die beste Tennisspielerin der Gegenwart verkörpert in jeder Hinsicht den Traum vieler, die den Sport als zwischenmenschliche Brücke verstehen.

War Steffi Graf im Jahre 1984 noch auf Platz 22 der Weltrangliste, so hat sie sich bis August 1987 auf die erste Stelle vorgearbeitet und kann nun mehr als zwei Dutzend Turniersiege für sich verbuchen. Doch Steffi Graf ist nicht nur entschieden. Doch was steckt eigentlich hinter dieser phantastischen Erfolgsbilanz? Nach ihrem Sieg in Paris 1988 danach gefragt, fand Steffi die folgende Erklärung: «Das ist schwer zu sagen. Ich bin halt psychisch unheimlich gut in Form. Und ich versuche ständig Druck zu machen.» Auf die Frage, wen sie denn eigentlich noch fürchten müsse, gab sie zur Antwort: «Es gibt schon einige Spielerinnen, gegen die ich verlieren kann: Navratilova, Sabatini, Evert und je nach Unterlage Mc Neil oder Shriver.» Fest steht, daß neben ihrem überragenden Talent und meisterhaften Können Steffis Überlegenheit in ihrer erstaunlichen Konzentration und Nervenstärke begründet ist. Den Rest bilden wohl die Ausgewogenheit ihres Charakters und ihre bescheidene Wesensart sowie eine gute Portion am gesunden Ehrgeiz. Wegen ihrer Natürlichkeit und Frische war Steffi schon immer beim Publikum beliebt. Für viele junge Menschen gilt sie als Idol und Vorbild und steht mit Boris Becker, den sie mittlerweile an Popularität übertrifft, stellvertretend für den deutschen Tennissport. Doch auch als Star ist Steffi so geblieben, wie sie die Menschen kennen und mögen: menschlich und sympathisch. Nachgesagt wird ihr eine gewisse Scheu vor Interviews, Fotoaufnahmen und Auftritten vor der Kamera. Diesen Ruf vermochte Steffi zu korrigieren, indem sie nach ihrem French-Open-Sieg die Nummer 1 im Welttennis der Damen. So wurde sie etwa von Journalisten aus 92 Ländern. zur «Weltsportlerin des Jahres 1987» gewählt, nachdem sie bereits zur «Sportlerin des Jahres 1986 und 1987» in der Bundesrepublik Deutschland und zur beliebtesten Sportlerin Europas erklärt wurde. Eine große Ehre wurde ihr 1988 durch den deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker zuteil. Aus seiner Hand empfing sie das «Silberne Lorbeerblatt», die höchste sportliche Auszeichnung der Bundesrepublik. Steffi (eigentlich Stefanie) Graf kam am 14. Juni 1969 in Mannheim zur Welt. Von Kindesbeinen an wurde sie von ihrem Vater, dem Tennislehrer Peter Graf, trainiert und betreut. Und das hat sich durchaus gelohnt. Denn bereits mit 13 Jahren und 4 Monaten wurde Steffi in die Weltrangliste aufgenommen! Vorerst musste sie sich zwar noch mit Rang 213 zufrieden geben. Doch schon 1983 hat sie sich auf Platz 98 vorgeschoben und nur ein Jahr später lag sie schon an 22. Stelle der Weltrangliste. Von nun an war ihr Vordringen an die absolute Weltspitze nur noch eine Frage der Zeit. 1985 war es dann soweit. Mit ihrer Platzierung auf 88 erstmals sämtliche deutsche Journalisten zu einer kleinen Feier einlud.
Auch privat hinterläßt Steffi einen sehr sympathischen Eindruck. Neben Tennis pflegt sie in ihrer Freizeit noch andere Sportarten, liest und kocht gerne oder geht zur Abwechslung ins Kino. Ihre größte Liebe gilt allerdings den Tieren. So erstaunt es nicht, daß sie ihre knappe Freizeit mit ihren beiden Hunden, dem Boxer Ben und dem Schäfer Max, am liebsten verbringt. Wimbledon – das Tennismekka in England steht für das bedeutendste Tennisturnier der Welt. Steffi Grafs hervorragender Sieg 1988 über die bisherige Dauer-Titelhalterin Navratilova kam einer riesigen Sensation gleich. Nach nur 93 Minuten stand Steffi mit 5: 7,6:3 und 6: 1 als zweite deutsche Wimbledon- Siegerin seit 1931 fest! Verärgert über den Verlust des ersten Satzes begann sie derart Tempo und Druck zu machen, dass ihre Gegnerin Navratilova ähnlich hilflos wirkte, wie der Rest der Spielerinnen gegen Steffi Graf jeweils bei all den «gewöhnlichen» Partien und Turnieren.
«Als ich erstmals in Paris gewann, dachte ich, so glücklich kann ich nie mehr werden», jubelte die strahlende Siegerin nach der Pokalübergabe durch die Herzogin von Kent. «Doch ich täuschte mich. Wimbledon mit dieser tollen Atmosphäre und Tradition bedeutet viel mehr!» Der Sieg in Wimbledon war nach Australian Open und Paris ein weiterer Rang 6 hat sich das junge Tenniswunder aus der Bundesrepublik einen Platz unter den «Top Ten» erkämpft und somit ein vorläufiges Ziel erreicht.
Steffi Graf hat von klein auf die Karrieren der zwei Tennis-Königinnen Martina Navratilova und Chris Evert-Lloyd verfolgen können. Zu Beginn ihrer eigenen Laufbahn hätte sie kaum zu denken gewagt, einmal auf derselben Stufe zu stehen. Nun war es kein Ding der Unmöglichkeit mehr. Doch vorerst sollte es nicht wie gewünscht klappen. Wegen einer Verletzung hat Steffi 1986 das überaus wichtige Wimbledon-Turnier nicht bestreiten können. Dafür vermochte sie in der zweiten Saisonhälfte mit herrlichen Siegen diese Lücke zu kompensieren. Die absolute Sensation kam dann 1987. Mit ihrem Sieg in Boca Raton stieß Steffi anfangs des Jahres auf Platz 2 der Weltrangliste vor. Im amerikanischen Key Biscane fegte sie die amtierende Weltmeisterin Navratilova sowie die andere «alte Dame» der Tennisszene, Evert-Lloyd, souverän vom Platz. – Zwei Denkmäler wurden von der erst 18jährigen Steffi vom Sockel gestürzt. Von Erfolg zu Erfolg eilend, hat sie 1987 insgesamt 11 von 13 Turnieren für sich Schritt Steffis zum Grand-Slam Triumph, der größten Auszeichnung einer Tenniskarriere. Längst schon hat Steffi Graf eine neue Aera im Frauen-Tennis eingeleitet. Weit und breit ist keine Gegnerin in Sicht, die dem deutschen Tennis-Wunder aus Brühl in nächster Zeit gefährlich werden könnte. Von einem Kampf um die Weltranglistenposition gar nicht zu reden. Nur wer sich heute schon die mustergültig professionelle Einstellung einer Steffi Graf zum Vorbild nimmt, wird im Frauentennis leichter zum Erfolg kommen.
Nach 64 Jahren wurde Tennis für die Olympischen Spiele in Seoul 1988 wieder als offizielle Disziplin zugelassen. Und der Zeitpunkt der Wiederaufnahme schien gerade richtig gewählt. Denn Steffi Graf ist nicht nur in jeder Hinsicht Vorbild für gesunden Ehrgeiz, Sportlichkeit, Seriosität, Disziplin und Bescheidenheit.
Steffi Graf verkörpert den olympischen Traum, der den Sport zu Recht als weltbeste zwischenmenschliche Brücke versteht.

Feinsilbermedaille im Numis-Brief
35 mm Ø, 20 gr. Silber 1000 fein.
Erstauflage 25000 Stück weltweit.
DM 250000.- aus dem Verkauf dieser Medaille stellt Steffi Graf dem Nationalen Olympischen Komitee zur Verfügung.