Ziegeleien waren am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine wichtige Grundlage des Wirtschaftslebens von Rohrhof und Brühl. Um 1900 gab es sieben Ziegeleien:
- J. Vorlaufer (heute: Rohrhof Anglerseen)
- Josef Eder, später Johann Baptist Eder (heute: Lindenplatz bis einschließlich Fasanerie)
- Jakob Eder, später Gebrüder Eder, dann Badische Ziegelwerke AG Brühl (heute: Brühler Messplatz)
- Heinrich Merkel, später Eduard Merkel (heute: Kirchenstraße bis Friedensstraße)
- Josef Triebskorn (heute: Wohnanlage Ketscherstraße)
- Gebrüder Meixner (heute: Ausgang Ketscherstraße)
- Michael Schäfer (heute: Weidweg)
Die sieben hier vorhandenen Ziegeleien stellten jährlich 25 Millionen Steine her. Damit wurden Rohrhof und Brühl zum bedeutendsten Standort der Tonwarenindustrie. Nachdem die letzte Brühler Ziegelei „Im Merkelgrund“, ein Gebäude mit Z-Brennofen von 1927 und mit Trockenböden im Jahr 2013 abgebrochen wurde, finden sich nur noch wenige Zeugnisse zu dieser für die Entwicklung Rohrhofs und Brühls ehemals wichtigen Industrie. Der üppig vorhandene Lehm mußte aber auch in die Ziegeleien transportiert werden. Dies geschah auf Schienen in Loren, gezogen von einer Dampflokomotive, der sogenannten „Erdkotz„. Auch heute kann man noch, sehr versteckt, Teile der Schienenführung der Erdkotz entdecken.
Hier kann man noch die überwucherten Schienen und eine alte Brücke (natürlich aus Ziegelsteinen erbaut), die zur Versorgung der Ziegeleien mit Lehm dienten, erkennen. Das dritte Bild zeigt ein Stück der alten Erdkotzschienen mit Verschraubung.