Historie
Der Luftschiffsbau Schütte-Lanz
…Maßgebliche Entwickler von Luftschiffen waren Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Ing. h. c. Johann Schütte und Kom. Rat Dr. Karl Lanz, deren SL 1 sich auf Brühler Gemarkung am 17.0ktober 1911 nachmittags gegen 17 Uhr in die Luft erhob.
Die Zusammenarbeit mit dem wohlhabenden und luftfahrtbegeisterten Mannheimer Unternehmer Heinrich Lanz ergab sich eher zufällig: Beide arbeiteten an der Optimierung der Ventilsteuerung „System Lentz“, die sowohl bei Landmaschinen als auch bei Schiffsmotoren Verwendung fand. Man begegnete sich auf Ausstellungen und in den Mannheimer Lanz-Werken. Im April 1909 unterzeichneten beide einen Vorvertrag. Die Gründung der Luftschiffbau Schütte-Lanz folgte bald darauf. Insbesondere galt es, die günstigste Strömungsform für die Hülle der Luftschiffe zu finden. Wesentliche Konstruktionsmerkmale der Schütte-Lanz-Luftschiffe wurden später von den Zeppelinen übernommen.
Das Unternehmen konstruierte und fertigte bis 1917 Starrluftschiffe für das Militär. Insgesamt wurden zweiundzwanzig Luftschiffe an Heer und Marine abgeliefert, die als Aufklärungs-, Angriffs- und Ausbildungsluftschiffe eingesetzt wurden.
Nach dem Ersten Weltkrieg mussten die Anlagen zum Luftschiffbau auf der Brühler Werft abgebrochen werden. Die Firma und ihre Mitarbeiter sahen sich gezwungen, für die technischen Möglichkeiten der Fertigungsanlagen und für ihr persönliches technisches Wissen andere Tätigkeitsbereiche zu finden. Die Firma spezialisierte sich sehr erfolgreich auf die Produktion von Sperrholzplatten, versuchte sich kurze Zeit mit der Herstellung von Automobilen und Ingenieur Franz Kruckenberg entwarf einen Schienenzeppelin.
Der Luftschiffbau Zeppelin assimilierte die erfolgreichen Neuerungen der Schütte-Lanz-Luftschiffe. Gegen Kriegsende waren Zeppeline und Schütte-Lanz-Luftschiffe optisch nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Nach dem Krieg konnten sich die finanziell stärkeren Zeppelinwerke halten und später als Luftschiffwerft die Fertigung von Zeppelinen wieder aufnehmen.
Zu den Bildern:
Bettriebsgelände
Luftschiffe
Dokumente
Geschichte
1909
Firmengründung „Luftschiffbau Schütte-Lanz“ auf Brühler Gemarkung. Bau einer Luftschiffhalle mit anschließenden Werkstätten, Kantinegebäude und Wohnhäusern für Arbeiter und Ingenieure.
1910
Die „Taufe“ des im Bau befindlichen Luftschiffes SL1 wird am 30. April 1910 in Anwesenheit von Großherzog Friedrich II.
1911
Jungfernfahrt von SL 1 am 17. Oktober 1911.
Dreiundfünfzig weitere Testfahrten sind notwendig, bis das Luftschiff am 30.12.1912 an die Heeresverwaltung übergeben werden kann.
1913
SL 1 zerschellt am 17. Juli 1913 bei Schneidemühl / Posen (heute Pila in Polen) in einem Sturm. Im April des Jahres sichert das Heeresministerium weitere Aufträge zum Bau von Luftschiffen an die Firma Schütte-Lanz zu. Der Bau von SL 2 wird in Angriff genommen. Fehler in den Berechnungen zu SL 1 werden korrigiert und ein völlig neues Luftschiff entwickelt, das zum Standard für alle nachfolgenden SL-Luftschiffe wird.e
1914
Jungfernfahrt von SL 2 über Mannheim am 28. Februar 1914. Nach dem Kriegsbeginn im August wird das Schiff zu Aufklärungsfahrten an der Ostfront eingesetzt, später an die Westfront verlegt. Im Dezember Luftangriff auf Nancy.
1915
1916
1917
1919
1920
1921
1922
Die Zusammenarbeit mit Militärbehörden und Geschäftsleuten in den USA kommt in diesem und dem folgenden Jahr nicht voran.
1923
1925
1939
1942 – 1944
März 1945
April 1945
1946
1948
1955
1961
1963
1970
1971
Von der Straßenseite her sichtbar sind noch die unter Denkmalschutz stehenden Werkstatthallen.
Quelle: Auszug aus Luftfahrtpioniere: Die Schütte-Lanz Luftschiffe Dr. Volker Kronemayer – Arbeitskreis Landeskunde / Landesgeschichte RP Karlsruhe – Landesbildungsserver Baden-Württemberg